Kloster Muri – Romanik, Gotik, Barock, Klassizismus

Klosteranlage

 

Der Zentralbau mit der Kirche und den anschliessenden Klausurgebäuden um den quadratischen Kreuzgang entsprechen den Vorgaben des St. Galler Klosterplans. Der Zentralbau zeichnet sich äusserlich mit Ausnahme der Kirche durch Schlichtheit aus und zeigt, dass diese einst für den asketischen, weltabgeschiedenen Lebensstil genutzt worden sind. Aus dem Zentralbau sticht der Singisenflügel (benannt nach Abt Johann Jodok Singisen, 1596-1644) nach Westen heraus und war ursprünglich als Dormitorium und Studiersaal geplant. Das Kontrastprogramm zum mittelalterlichen Zentralbau bietet der schlossähnliche, L-förmige Lehmannbau mit einem Ost- und einem Südflügel aus dem späten 18. Jahrhundert. Die klassizistische Fassade des Ostflügels gegen den Park ist mit ihrer Länge von 222 m die längste ihrer Art in der Schweiz. Sie gliedert sich von aussen her in fünf Abschnitte. Der stattliche Mittelteil sollte als Wohnung für den Fürstabt dienen, wurde aber nie bezogen. Die abschliessenden Eckbauten dienten im Norden als Festsaal und im Süden als Bibliothek. Der Lehmannbau diente nicht mehr dem asketischen Lebensstil. Er sollte die Macht und Herrlichkeit des Klosters Muri architektonisch ausdrücken. Dazu wurden viele der um den Zentralbau herum angeordneten Gebäude des Klosters abgerissen und durch den wuchtigen Neubau ersetzt. Östlich des Lehmannbaus schliesst sich der idyllische Abt- oder Fürstengarten an. Er ist heute öffentlich zugänglich und wegen seiner malerischen Anlage sicher einen Besuch wert.

 

Nördlich der Kirche bzw. südlich des Singisenflügels befinden sich wie früher ein Obst-, ein Kräuter- und der Konventgarten, der zu Klosters Zeiten von den Mönchen für die Erholungszeiten genutzt wurde.

Fotos: Vereinigung Freunde der Klosterkirche Muri

www.klosterkirche-muri.ch