Büffel gegen Büsche

 

Rottenschwil wird um eine Attraktion reicher. Der Kanton will das Schilf- und Rietgebiet am Flachsee nicht mehr mähen und beweidet das Gebiet in diesem Sommer mit Wasserbüffeln.

 

Im Moment laufen die Vorbereitungen, und bereits können etwa sieben Wasserbüffel an der Reuss weiden. Am südlichen Ende des Flachsees zäunt die Creanatira, eine Tochtergesellschaft von Pro Natura, Flächen ein. Wie lange die Wasserbüffel in Rottenschwil und Unterlunkhofen bleiben, ist noch unklar. Die Tiere kommen vom Bauernbetrieb von Beat Küng in Muri, wo sie derzeit in Pension sind.

 

In den letzten Jahren ist der Flachsee immer mehr verlandet. Insbesondere die grösseren Hochwasser haben stark zu dieser Verlandung und zur Entstehung von so genannten Schlickflächen beigetragen. Damit diese Flächen nicht verbuschen und verwalden, wurden sie in den vergangenen Jahren vom Kanton gemäht. Würde dies nicht gemacht, entstünde ein Wald aus Weiden und Erlen am Ufer der Reuss. Diese Entwicklung würde den Wert des Flachsees für die Vogelwelt stark vermindern. Allerdings sind die Flächen im sumpfigen Gelände am Reussufer nur schwer zu mähen. Die Verwertung des Schnittguts ist auch problematisch.

 

Im Einsatz gegen Bäume und Sträucher versucht es der Kanton deshalb in diesem Sommer mit Wasserbüffeln. Obschon die Tiere in der Region in Pension sind, möchte der Kanton die Bauern im Kelleramt animieren, sich für solches Futter geeignete Rinderrassen anzuschaffen und damit die Uferlandschaften zu bewirtschaften.

 

Die Wasserbüffel sind friedliche Tiere, auch wenn sie exotisch aussehen. Zudem handelt es sich dabei um eine traditionelle Methode der Bewirtschaftung. Die Wasserbüffel haben in Mitteleuropa eine 2000-jährige Geschichte. Sie werden bei uns schon länger als Nutztiere gebraucht. Aus der Milch der Reusstaler Wasserbüffel werden sogar Mozzarella und Joghurt hergestellt, die in Bioläden gekauft werden können.

 

Gemeinde Rottenschwil
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