Kloster Muri – Romanik, Gotik, Barock, Klassizismus

Beichtkirche und Oktogon

 

Der Eingangsbereich der Kirche erscheint düster und kaum erhellt. So ist es kein Wunder, dass dieser Teil als Beichtkirche gedacht war. Er bietet nach Süden hin einen Zugang zum Kreuzgang. Der Gang nach vorn führt in das strahlend helle Oktogon mit seinen Fresken, Altären und Orgeln. Die wichtigsten Altäre sind der Leontiusaltar an der Nordseite, der die Gebeine des Märtyrers enthält, und der Benediktsaltar im Süden mit dem Schrein für die Reliquien des Katakombenheiligen Benedikt.

 

Wer sich für Musikgeschichte interessiert, wird an der barocken Hauptorgel auf der nördlichen Empore seine helle Freude haben. Sie zählt nämlich ganze 34 Register und wurde 1630 von Thomas Schott erbaut.

 

Ein weiteres Meisterwerk des Orgelbaus ist die Epistelorgel im Südosten, eine kleine Orgel mit 16 Registern aus dem Jahr 1697. Ihr Erbauer war der Unterwalder Melcher von Zurlauben.

 

Zwischen ihr und dem Benediktsaltar befindet sich das Stifterdenkmal. Das kniende Stifterpaar, Ita von Lothringen und Radebot von Habsburg, ist dabei am Fuss des Denkmals zu erkennen. Über dem Baldachin breitet der Doppeladler seine Flügel aus.

 

Das Gegenstück zur Epistelorgel ist die Evangelienorgel im Nordosten. Sie wurde im Jahr 1665 vom Murianer Mönch Johann Jodcus Schnyder erbaut. Sie zählt nur 8 Register.

 

Den östlichen Abschluss des Oktogons bildet das eiserne Chorgitter aus dem Jahr 1746 von Johann Jakob Hoffner. Dieses dreibogige Barockgitter ist perspektivisch angelegt, aber der reiche Schmuck in seiner Umgebung verhindert die volle Entfaltung seiner Wirkung links und rechts.

Mitte des Oktogons und Chorgitter

Foto: Vereinigung Freunde der Klosterkirche Muri

www.klosterkirche-muri.ch